Das Gute vom Schlechten
Täglich werden Unmengen von Lebensmitteln weggeworfen, weil sie den Ansprüchen des Handels nicht genügen oder vorzeitig aus den Supermarktregalen entfernt werden. Initiativen des Jugendforums Braunau oder die Welser Suppenküche verarbeiten diese für einen sozialen Zweck. Damit retten sie nicht nur Lebensmittel vor der Mülltonne, sondern bringen auch Menschen zusammen. Denn Essen und Kochen verbindet über Nationalitäten, Generationen und soziale Unterschiede hinweg.
Das Gute vom Schlechten | Das Ablaufdatum, das uns zum Kochen bringt
Nicola Stachl und Barbara Gruber vom Jugendforum Braunau wollen mit ihrer Idee „Zu gut für die Tonne“ aufzeigen, dass Lebensmittel nicht gleich in der Tonne landen müssen. Vor allem Jugendliche wollen sie bei ihrem Projekt einbinden. „Durch verschiedene Projekte und Aktivitäten haben wir in unseren Jugendzentren mit Jugendlichen einfache Gerichte gekocht und ihnen somit gezeigt, dass dies Spaß machen kann und schmeckt. Jugendliche wachsen in der Zeit des schnell und ‚nebenbei Essens‘ auf“, erklären die beiden. Fast Food gehöre laut den beiden Frauen bereits zur Tagesordnung, wodurch auch die Gesundheit leiden würde. Mit ihrer Idee wollen sie vor allem Müll verringern, die Qualität des Selberkochens den Jugendlichen näher bringen sowie das Bewusstsein zu achtsameren Umgang mit Lebensmittel stärken. „Falls genügend Lebensmittel zur Verfügung gestellt werden, kann das Essen auch an bedürftige Menschen ausgegeben werden.
Auch die Welser Suppenküche verarbeitet gesunde, einwandfreie Lebensmittel, die nicht mehr verkauft bzw. von regionalen Landwirten voraussortiert wurden zu schmackhaften Suppen, die gegen freiwillige Spenden an öffentlichen Plätzen oder Veranstaltungen verkauft werden. Der Erlös wird an bedürftige Menschen gespendet. Die Welser Suppenküche schafft nicht nur die Gelegenheit, gutes Essen zu genießen, sondern auch neue Menschen kennenzulernen, sich auszutauschen und gemeinsam zu gemeinsam zu kochen. Essen verbindet alle Nationalitäten, Altersgruppen und Einkommensschichten. Durch die Verwertung jener Lebensmittel, die ansonsten in der Mülltonne landen würden, treten Initiativen wie die Welser Suppenküche nicht nur für den Klimaschutz ein, sondern bringen auch Menschen zueinander, die gutes Essen schätzen. Das Projekt wurde unter anderem mit dem Viktualia Award 2014 des Lebensministeriums ausgezeichnet.