4 Personen sitzen rund um einen zu einem Schreibtisch umfunktionierten Tischtennistisch

FoodCoops

Eine FoodCoop (= Lebensmittel-Einkaufsgemeinschaft) ist der Zusammenschluss von Personen und Haushalten, die selbstorganisiert biologische Produkte direkt von lokalen Bauernhöfen, Gärtnereien, Imkereien etc. beziehen.

Immer mehr KonsumentInnen möchten die Versorgung mit gesunden und regionalen Lebensmitteln wieder selbst in die Hand nehmen. Sie legen Wert darauf, die Menschen hinter den Produkten und ihre Arbeitsweise kennen zu lernen und vielleicht auch selbst mit Hand anzulegen. Gerade in Zeiten der Corona-Krise zeigt sich die Relevanz und Verlässlichkeit von regionalen Lebensmittelversorgungssystemen, wie sie z.B. FoodCoops bieten. FoodCoops sind nicht gewinnorientierte, selbstverwaltete Gemeinschaften, die eine Infrastruktur zur Besorgung und Verteilung von fairen und nachhaltigen Produkten (hauptsächlich Lebensmittel) bieten. Meistens erfolgt die Abwicklung über einen eigenen Online-Shop.

FoodCoops verstehen sich als eine Alternative zum aktuell vorherrschenden Lebensmittelsystem. Die Anonymität zwischen ProduzentInnen und KonsumentInnen wird aufgehoben und die Lebensmittel sind saisonal, regional sowie ökologisch nachhaltig und sozial gerecht produziert.

Vorteile für alle Beteiligten

Die Vorteile solcher Projekte sind vielfältig: Die KonsumentInnen wissen, was sie kaufen und später essen. Es herrscht absolute Transparenz über die ProduzentInnen, deren Produktionsweisen und angebotenen Produkte. Oft ist es möglich, am Hof vorbeizuschauen, sich auszutauschen und selbst mitzuarbeiten. Es besteht eine besondere Verbindung zwischen ProduzentInnen und KonsumentInnen. Die Anlieferung der Produkte erfolgt in der Regel sehr einfach: Zumeist an einer Übergabestelle werden die Produkte angeliefert und abgeholt, so können mehrere HerstellerInnen verschiedenster Produkte dahin liefern und die KonsumentInnen holen sich alles gemeinsam ab. Der große Vorteil der ProduzentInnen besteht im sicheren Absatzmarkt und einem guten Preis. Durch die Mitgliedschaft in der Einkaufsgemeinschaft und teils wöchentliche Vorbestellungen der Produkte können sich die ProduzentInnen ihres Absatzes sicher sein.

Neben dem gemeinschaftlichen Bezug von Produkten spielt in FoodCoops der soziale Aspekt eine wesentliche Rolle: Durch die gemeinschaftliche Organisation in der Gruppe und der engen Verbindung mit den ProduzentInnen entsteht viel Raum für gemeinsamen Austausch, für bürgerschaftliches Engagement und für das voneinander Lernen zu vielerlei Themen rund um einen nachhaltigen Lebensstil.

Wie funktioniert eine FoodCoop?

Für die Organisation des gemeinschaftlichen Einkaufs bedienen sich FoodCoops häufig digitaler Bestellsoftware. Die Mitglieder können bequem von zuhause aus über eine digitale Plattform ihre Produkte bis zu einem definierten Zeitpunkt (z.B. Dienstagabend bis 24.00 Uhr) bestellen. Die Bestellung ergeht anschließend an die ProduzentInnen, welche die Ware in einem zuvor vereinbarten Zeitraum an den Abholort liefern. In der Regel empfangen sie dort Mitglieder der FoodCoop, die den „Kistldienst“ für den jeweiligen Abholtag übernehmen und die Waren entsprechend der Bestellungen verteilen. Die Mitglieder können die Bestellung dann wiederum in einem gemeinsam definierten Zeitfenster (z.B. Freitagnachmittag von 14.00 – 16.00 Uhr) abholen.

Projekt "Appetit auf Gutes"  - Klimabündnis OÖ/BIO AUSTRIA OÖ

Plattform Foodcoops Österreich

Erfahrungsbericht Agenda 21 "Appetit auf Zukunft"

Bio Austria Handbuch zum Gründen und Betreiben von FoodCoops

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