Screenshot einer Zoomkonferenz mit 8 lachenden TeilnehmerInnen
News
Multilokalität
Innviertel-Hausruck
10.12.2020

Projektabschluss: Multilokalität bereichert das Innviertel


Das Agenda 21-Schwerpunktprojekt zum Thema Multilokalität begibt sich auf die Zielgerade. So herausfordernd, komplex und vielschichtig sich dieser Lebensstil von Menschen zwischen Stadt und Land zu Beginn darstellte, so spannend und vielfältig sind nun die Ergebnisse und Erkenntnisse für die Region Innviertel-Hausruck.

Multilokalität hat viele Gesichter. Aus vielen verschiedenen Gründen, etwa der Ausbildung, der Liebe, dem Arbeitsplatz oder dem Freizeitangebot wegen, entscheiden sich circa 200.000 OberösterreicherInnen für einen multilokalen Lebensstil - Tendenz steigend. Multilokal lebende Menschen bringen ihr Wissen, ihr Netzwerk, ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit, wenn sie zwischen ihren Wohnsitzen pendeln. Sie sind damit für ländliche Regionen und Gemeinden eine enorm wertvolle Ressource und eine mögliche Bereicherung. Die Inn-Salzach-Euregio hat sich im Rahmen eines Agenda 21-Projekts im Innviertel intensiv damit auseinandergesetzt. So herausfordernd sich der Zugang zu diesem komplexen und vielschichtigen Lebensstil zu Beginn darstellte, so spannend und vielfältig sind die Ergebnisse. 

Am Beginn des Projekts stand die intensive Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen und Potentialen der Multilokalen für Gemeinden und Regionen. Insbesondere vier Handlungsfelder standen und stehen im Fokus: „multilokalVERBINDEN, multilokalARBEITEN, multilokalANDOCKEN und multilokalesALLTAGSLEBEN. Daraus wurden „personas des multilokalen Lebensstils“ in den unterschiedlichen Lebensphasen ("junge Erwachsene", "Rush Hour" und "zweiter Aufbruch") und den verschiedenen Motivlagen (Ausbildung/Beruf – Beziehung – Freizeit) abgeleitet. Sie zeigen praxisnah und eingängig die Vielfalt des multilokalen Lebens auf.
In den beiden Pilotgemeinden – Ried und Taiskirchen im Innkreis – wurden neben Bedürfnissen und Potentialen, auch wertvolle Erkenntnisse hinsichtlich Kontaktaufnahme mit der Zielgruppe gesammelt. Die Erfahrungen aus den Pilotgemeinden und dem Netzwerk münden nun in einem Druckwerk mit dem Namen „Denkwerkzeug Multilokalität – ein Kompass für Gemeinden und Regionen“. Es ist als „Workbook“ konzipiert und soll  interessierten Gemeinden und Regionen künftig konkretes Arbeitsmaterial und Methoden bieten, um sich diesem spannenden Lebensstil zu nähern und die Menschen dahinter proaktiv ansprechen zu können.

„StadtLandler“ als Andockstelle für und von Multilokalen in der Region

Insbesondere die Bemühungen um den Netzwerkaufbau von und für Multilokale in der Region waren und sind nachhaltig erfolgreich. Aus interessierten Einzelpersonen sind im Laufe der vergangenen Monate die „StadtLandler“ als Netzwerk hervorgegangen. Motivierte InnviertlerInnen und Innviertler, die voller Begeisterung und Elan das Thema weitertragen und künftig als „Andockstelle“ für Multilokale in und aus der Region und darüber hinaus fungieren wollen. Mit dem Aufbau einer Plattform ab nächsten Jahr und unterschiedlichen Aktivitäten zur Gestaltung und Verbindung von Stadt und Land wollen die StadtLandler so richtig in’s Tun kommen. Zudem konnten sie bereits für Projektideen wie die Landprobe als wesentliche Andockstelle in der Region fungieren. 

„StadtLandler“ meets „get the MOST“

Nicht nur in der Region Innviertel-Hausruck auch im Mostviertel wird eifrig an dem Thema „Verbindung halten“ gearbeitet. Unter dem Motto „get the MOST“ wurde auch dort in den vergangenen drei Jahren intensiv daran getüftelt, wie dauerhaft der Kontakt zu multilokalen Mostviertlern gestaltet werden kann. Leider musste die geplante Exkursion der StandLandler ins Mostviertel am 5. Dezember aufgrund der derzeitigen Covid 19 Situation ins Frühjahr 2021 verschoben werden. Aber ganz im Sinne der Multilokalität haben sie sich auch diesmal von keinen räumlichen Distanzen aufhalten lassen und ein erstes „Treffen“ virtuell arrangiert. Bei der spannenden Diskussion wurden Erfahrungen mit der Zielgruppe „Multilokale“, aber auch Stolpersteine und wertvolle Tipps zum Thema ausgetauscht und ein nächstes Treffen – dann aber wirklich persönlich – vereinbart.

Homepage Projekt Multilokalität
Abschlusspräsentation Projekt Multilokalität

Weitere Artikel

Gruppenfoto von ca. 30 Personen
28.06.2024

Generationenprojekte gewinnen Lions Nachhaltigkeitspreis 2024

Das „Generationenhaus Kleeblatt“ in Lengau und das Projekt „Generationen.Miteinander“ aus Peuerbach haben den Lions Nachhaltigkeitspreis für ihre besonderen Bemühungen im Bereich des sozialen Zusammenhalts gewonnen. Beide Projekte sind im Rahmen von Agenda.Zukunft-Prozessen entstanden oder erfolgreich weiterentwickelt worden.
Workshop mit ca. 30 Personen
20.06.2024

Neufelden startet Agenda.Zukunft - Prozess

Um die zukünftige Entwicklung von Neufelden vorausschauend und nachhaltig zu gestalten, setzt die Marktgemeinde auf die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. In einem begleiteten Agenda.Zukunft-Basisprozess wird es in den kommenden Monaten verschiedene Möglichkeiten geben, sich einzubringen und die gemeinsam die Zukunft vor Ort zu gestalten.
Menschen arbeiten in einem Raum an Tischen
10.06.2024

Erfolgreicher Start für das Programm "Co-Innovation 2024"

In Zeiten intensiver Veränderung braucht es neue Lösungen für neue Problemstellungen. Innovation ist gefragt, auch in Gemeinden und Regionen. Das Agenda.Zukunft-Programm "Co-Innovation" unterstützt auch heuer wieder sieben Projekte aus ganz Oberösterreich mit kreativen Methoden aus dem Design Thinking, um die Projekte in Richtung Umsetzung weiter zu entwickeln.
Workshop, ca. 30 Personen diskutieren in einem Sesselkreis sitzend
28.05.2024

Agenda.Zukunft meets Rurasmus: Belebung der Marktgasse Ebensee

Nicht nur reden. Machen! Und zwar gemeinsam. Unter diesem Motto steht der Follow-Up Prozess "Ebensee wo willst du hin?", der im Rahmen von Salzkammergut 2024 von Rurasmus - Studentin Tanja Stapelbroek unterstützt wird. Im mehreren Beteiligungsschritten wurden Herausforderungen und bereits erste Ideen für die Belebung der Marktgasse in Ebensee diskutiert.