![Workshop, ca. 30 Personen diskutieren in einem Sesselkreis sitzend](/fileadmin/_processed_/4/e/csm_ebensee_baukultur_4de19411f8.jpg)
Agenda.Zukunft meets Rurasmus: Belebung der Marktgasse Ebensee
Nicht nur reden. Machen! Und zwar gemeinsam. Unter diesem Motto steht der Follow-Up Prozess "Ebensee wo willst du hin?", der im Rahmen von Salzkammergut 2024 von Rurasmus - Studentin Tanja Stapelbroek unterstützt wird. Im mehreren Beteiligungsschritten wurden Herausforderungen und bereits erste Ideen für die Belebung der Marktgasse in Ebensee diskutiert.
Ebensee hat 2022 als erste Gemeinde Oberösterreichs baukulturelle Leitlinien erarbeitet. Nach einem mehrstufigen Prozess mit unterschiedlichen Beteiligungsformaten, wurden im Dezember 2022 elf Leitlinien vom Gemeinderat beschlossen. Diese bilden das Wertekonzept und die Basis für eine nachhaltige Gestaltung des Ortsbildes. Die Art und Weise, wie gebaut wird, ist nicht ausschließlich Privatsache, sondern hat Auswirkungen auf alle Bürger:innen. Damit wurde auch ein erster Schritt gesetzt, um den Herausforderungen rund um die Themen Ortsbild Mobilität, Wohnen und Leerstand parteiübergreifend gerecht werden zu können.
Im Agenda.Zukunft Follow-Up Prozess rückte nun die Belebung der Marktgasse in den Fokus der Bürgerbeteiligugung. Lange war die Marktgasse die Hauptgeschäftsstraße und damit nicht nur geschäftliches, sondern wegen ihrer hohen Wirtshausdichte auch soziales Zentrum von Ebensee. Die ältere Generation erinnert sich noch an jene Zeit, in der die Marktgasse dieses pulsierende Zentrum von Ebensee war. Dies hat sich jedoch durch infrastrukturelle Veränderungen im Laufe der Geschichte verändert. Die Wirtshäuser starben, die Einzelhandelsbetriebe schlossen und hinterließen einen Ort, der vor allem durch seinen hohen Anteil an Leerstand geprägt ist.
Zur Belebung der Marktgasse finden seit März nun Workshops und Veranstaltungen statt, bei denen sich bereits zahlreich interessierte Bürger:innen eingebracht haben. Begleitet wird der Agenda.Zukunft - Prozess vom Verein Landluft und dem "Team Ebensee", einem lokalen Team von Architekten und Raumplaner:innen. Großartig untersützt und auch gestaltet werden die Workshops von RURASMUS-Studentin Tanja Stapelbroek, die sich im Rahmen ihrer Abschlussarbeit mit Nutzungsansätzen rund um das Kleinod im Ortskern der Salinengemeinde dreht. Im RURASMUS-Projekt der Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 leben mehrere Studierende für mindestens ein Semester in ausgewählten Gemeinden der Kulturhauptstadtregion und setzen sich dort mit spezifischen lokalen Forschungsfragen auseinander.
Im aktuellen Workshop stellte Tanja Stapelbroek - die sich in der Zwischenzeit auch in einem Leerstand der Marktgasse ein Büro eingerichtet hat - die Ergebnisse und Ideen aus dem ersten Workshop vor. Anschließend diskutierten die ca. 40 Teilnehmer:innen gemeinsam Möglichkeiten, wie es mit der Aktivierung des Leerstands in der Marktgasse in Zukunft weitergehen kann und welche Nutzungsmöglichkeiten sich dort besonders eignen. Hans Stixenberger, Innenstadtkoordinator aus Waidhofen an der Ybbs erzählte über seine langjährigen Erfahrungen und machte so auch für Ebensee deutlich, wie wichtig ein gebündeltes, langfristiges und professionelles Management von Leerstand ist. Der Aufbau eines/einer Leerstands-Kümmerer:in bzw. auch die Postitionierung der Marktgasse als "Art-Gasse" mit Fokus auf Kunst und Handwerk wurden von den Teilnehmer:innen als mögliche und erfolgsversprechende Projektansätze gesehen.
Der Workshop wurde gemeinsam mit dem Frauenforum Salzkammergut und dem Projekt Fair Mobility organisiert. Nach weiteren Diskussionsrunden zum Thema "Nachhaltige Mobilität" wurde abschließend noch der Film „Rettet das Dorf“ gestreamt.