Klimawechsel als Chance für die Mühlviertler Alm
Trockenheit, mehr Hitzetage, Starkregen-Ereignisse: Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in der Region Mühlviertler Alm spürbar. Der Klimawechsel ist eine große Herausforderung, aber eine gemeinsame Aufgabe und in manchen Bereichen eine Chance. Daher hat sich das Kernteam der Regionalen Agenda 21 Mühlviertler Alm dieses Schwerpunktes angenommen.
Bei einer Diskussionsveranstaltung am 7. Oktober 2020 in Bad Zell gab Experte Alexander Ohms einen Überblick über aktuelle Fakten zum Klimawandel und seine Auswirkungen. Gerade die im Mühlviertel durch Grünland und (Fichten-) Wald geprägte Landschaft ist durch Trockenheit und Hitze extrem gefährdet. Neben Temperaturanstieg und Anstieg der Schneefallgrenze, halten Wetterlagen länger und der Gewitterregen wird nicht mehr, jedoch intensiver. Schutz des Klimas und Anpassung an den Wandel sind gleichermaßen notwendig. Ergänzend zu Alexander Ohm stellte Norbert Miesenböck vom Energiebezirk Freistadt die aktualisierten EGEM-Daten vor. Das Fazit: Die Mühlviertler Alm ist gut unterwegs, aber es gibt noch viel zu tun. Bspw. wird 54 % der Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen, aber aufgrund des steigenden Bedarfs ist ein Ausbau von Photovoltaik und Windenergie dringend notwendig.
Die rund 50 TeilnehmerInnen diskutierten danach vor Ort und digital über die Zukunftsbilder in den Bereichen Pflanzen, Energie, Wohnen, Mobilität und Lebensstil. Dabei wurden erste Prioritäten gesetzt, die bei einer digitalen Projektwerkstatt am 20. November in Richtung Umsetzung weitergedacht werden. Beim Thema Pflanzen geht es um die Stärkung des Waldes durch mehr Vielfalt und neue Wirtschaftsformen. Ausbau der Beratung und das Kennenlernen von Best-Practice-Wäldern könnte ein Weg dazu sein. Beim Thema Wohnen sollen Lösungen für den Leerstand im Ort entwickelt werden. Weitere Projektgruppen werden sich mit der Stärkung der E-Mobilität, Veränderung des Konsums oder Bewusstseinsbildung für Bürgerenergiegemeinschaften beschäftigen.
Die Mühlviertler Alm-Gemeinden sind über dieses Engagement hinaus Mitglied der Klimawandelanpassungsregion Freistadt. Bei einer Umfrage sind derzeit alle BewohnerInnen, SchülerInnen und ArbeitnehmerInnen der Region Freistadt ab 16 Jahren eingeladen ihre Einschätzung zu den Folgen des Klimawandels in der Region abzugeben. Die Ergebnisse werden genutzt, um Maßnahmen für die gesamte Region (weiter-) entwickeln zu können.