Sechs junge Menschen diskutieren
Beitrag
Bürgercockpit
Oberösterreich
24.01.2023

Das Bürgercockpit für georeferenzierte Bürgerumfragen

Wie beteiligt man Menschen in Agenda.Zukunft – Prozessen, die gerade nicht vor Ort sind? Wie erreicht man jene BürgerInnen, die bevorzugt über soziale Netzwerke kommunizieren? Digitalisierung verändert das Beteiligungsverhalten der Menschen. Das Agenda.Zukunft - Tool Bürgercockpit trägt dieser Tatsache Rechnung. Seit 2017 wurde es bereits in vierzehn oberösterreichischen Gemeinden angewandt und bietet gegenüber herkömmlichen Umfragetools vor allem die Möglichkeit, Ergebnisse räumlich auf Karten darzustellen.

Eine Besonderheit des Bürgercockpits ist die georeferenzierte, also raumbezogene Erfassung und Darstellung der Beiträge. Das heißt, man erhält nicht nur schriftliche Ideen und Einschätzungen zu verschiedensten Fragen sondern weiß auch, auf welchen Teil der Gemeinde bzw. Region sich diese beziehen.

Bürgercockpit in Vöcklabruck und Wels

Um die Vorteile des Bürgercockpits noch niederschwelliger verfügbar zu machen, gibt es seit Ende des Jahres für Gemeinden die Möglichkeit das Tool auch für einzelne Umfragen zu nutzen. 2022 wurde das Bürgercockpit in dieser Form bereits in zwei oö. Städten erfolgreich durchgeführt: In Vöcklabruck wurde eine Online-Umfrage zur Erstellung des Verkehrsentwicklungsplans erstellt. 370 Personen beteiligten sich, zeigten Wünsche und Bedürfnisse, aber auch mögliche Problemstellen im Vöcklabrucker Verkehrsnetz auf. In Wels wurde das Bürgercockpit von Juni bis August im Rahmen der Bürgerbeteiligung zur Umgestaltung des derzeitigen Messegeländes zu einem Naherholungsgebiet an der Traun eingesetzt, wobei sich über 1125 BürgerInnen online beteiligt haben.

Weitere aktuelle Anwendungen gibt es derzeit auch in den Gemeinden und Städten Ansfelden, in Ried im Innkreis, Freilassing, Lengau, Kremsmünster und und auch einem Projekt beim Salzburgring. 

Einfache Anwendung in Agenda.Zukunft - Prozessen

Kommunen können ihre Bürgerinnen und Bürger mit Hilfe eines Online-Fragebogens besser einschätzen und sich so einen Überblick über die aktuelle Situation verschaffen. Der Fragebogen kann sich auf unterschiedliche Parameter der Lebensqualität in der Gemeinde beziehen, wie zum Beispiel öffentliche Verkehrsmittel oder Grünflächen. Bei vielen Fragen in der Community spielt der Raumbezug eine große Rolle und genau hier hat das Bürgercockpit einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Befragungstools.

Die Umfragen können auch sehr einfach in die Gemeinde-Homepage integriert werden. Auf diese Weise können die Bürger der Gemeindewebsite auf neue Umfragen aufmerksam gemacht werden. Dies reduziert die Marketingkosten für die Gemeinde und die Bürger haben einen einfachen Zugang, an Gestaltungsprozessen zu partizipieren. Die anschließende Auswertung der Fragebögen erfolgt vollautomatisch und kann sowohl als CSV- (Excel-) als auch als PPT-Datei (PowerPoint) heruntergeladen oder die Ergebnisse direkt auf der Community-Website gepostet werden.

Für Agenda.Zukunft – Gemeinden steht ein Kontingent an Bürgercockpit-Umfragen zur Verfügung. Für Anfragen steht der Fachbereich Regionale Zukunftsgestaltung in der RMOÖ zur Verfügung, der auch bei der Vorbereitung des Bürgercockpits in der Gemeinde unterstützt.

Infos Bürgercockpit - Homepage Spatial Services

 

Forschungsarbeit zum Bürgercockpit - Ihre Unterstützung ist gefragt!

Das Agenda.Zukunft - Bürgercockpit und das Thema digitale Beteiligungsangebote wird aktuell auch im Rahmen einer Dissertation am Fachbereich für Geoinformatik der Universität Salzburg beforscht. Wer die Arbeit mit fundierten Aussagen aus der Praxis untermauern möchte, kann dies mit ein paar Minuten Zeit unterstützen, in dem man den aus der jeweiligen Perspektive passenden Fragebogen online beantwortet:

Fragebogen für GemeindemitarbeiterInnen, BürgermeisterInnen, Agenda-Kernteams 

Fragebogen für ProzessbegleiterInnen

Fragebogen für Raum-, Stadt- und Verkehrsplaner

 

Weitere Artikel

Rendering eines Holzhauses
16.08.2023

Agenda.Zukunft setzt auf zukunftsorientierte Wohnformen

Wohnen ist ein Grundbedürfnis und jeder Mensch hat das Recht auf angemessenen Wohnraum, der den jeweiligen Lebens- und Wohnbedürfnissen entspricht. Agenda.Zukunft-Gemeinden nehmen sich diesen Bedürfnissen an und schaffen durch bedarfsorientierte, attraktive und leistbare Wohnformen neue Wohn- und Lebensqualitäten für alle Generationen. Dabei spielen alternative Wohnformen zum Einfamilienhaus, wie z.B. gemeinschaftliches Wohnen, Generationenwohnen und altersspezifisches Wohnen für Jung und Alt eine wichtige Rolle. 
20 TeilnehmerInnen auf Sesseln in einem Kreis sitzend, im Vordergrund ein Flipchart mit Aufschrift Co-Design Zukunft
15.05.2023

Lehrgang Co-Design Zukunft: Abschluss im Mühlviertel, Start in Vöcklabruck-Gmunden

Während sich der Lehrgang Co-Design Zukunft im Mühlviertel mit der Abschlussveranstaltung im Juni bereits dem Ende zuneigt, wird in der Region Vöcklabruck-Gmunden schon der Lehrgangsstart im September vorbereitet. In fünf Modulen werden bis März 2024 wieder Themen wie Megatrends, Potenzialentfaltung, Co-Kreation und innovative Kreativmethoden wie Design Thinking vermittelt und gemeinsam regional wirksame Projekte umgesetzt. Der Lehrgang ist bereits ausgebucht.
20 TeilnehmerInnen auf Sesseln in einem Kreis sitzend, im Vordergrund ein Flipchart mit Aufschrift Co-Design Zukunft
14.11.2022

"Co-Design Zukunft" kommt ins Mühlviertel

Im Jänner 2023 startet der Agenda-Lehrgang „Co-Design Zukunft“ auch in der Region Mühlviertel. In fünf Modulen werden von Jänner bis Mai Themen wie Megatrends, Potenzialentfaltung, Co-Kreation und innovative Kreativmethoden wie Design Thinking vermittelt und gemeinsam regional wirksame Projekte umgesetzt. Die ersten Plätze für den Lehrgang sind bereits vergeben und der Start mit Jänner 2023 ist fixiert. Die Anmeldefrist ist verlängert bis 16. Jänner 2023!
Gruppenfoto mit sieben Personen, mit 2 Schildern mit Beschriftung Agenda.Zukunft
28.09.2022

Agenda.Zukunft – Neue Impulse für die Zukunftsarbeit in OÖ

„Zukunftsarbeit braucht Gestalterinnen und Gestalter in unseren Gemeinden und Regionen. Es sind die Menschen vor Ort, die mit Eigeninitiative und Kreativität das Neue auf den Weg bringen. Das wollen wir im Zukunftsland Oberösterreich weiter stärken und unterstützen“: LH Thomas Stelzer hat die Oö. Zukunftsakademie daher beauftragt, ihre Arbeit noch stärker mit den Zukunftsprozessen und Projekten in den Regionen vor Ort zu verbinden. Nach der Einrichtung der Abteilung Trends und Innovation Anfang dieses Jahres ist das neue Projekt „Agenda.Zukunft“ ein weiterer Baustein zur Intensivierung der Zukunftsangebote des Landes. Begleitet und unterstützt werden die Agenda-Gemeinden wie schon bisher in bewährter Weise von den RegionalmanagerInnen für Regionale Zukunftsgestaltung der RMOÖ.