Zukunftsarbeit ist in Munderfing kein Einmalereignis
Seit 20 Jahren ist die Gemeinde Munderfing bereits Teil des Agenda.Zukunft - Netzwerks Oberösterreich. Jetzt setzt man den nächsten Schritt in der Bürgerbeteiligung. Das Zukunftsprofil soll nach rund 10 Jahren ein Update erfahren. Nicht zuletzt deshalb, weil bereits eine Vielzahl der definierten Leitprojekte erfolgreich umgesetzt werden konnten.
Seit den ersten Bürgerbeteiligungsformaten in den Jahren 2000 und 2001 konnten bereits viele Projekte zur Weiterentwicklung der Gemeinde gestaltet und umgesetzt werden. Das Herzstück dieses Prozesses waren und sind die vielen Vorschläge, Ideen und das Engagement der BürgerInnen, die zu einer positiven Entwicklung Munderfings wesentlich beigetragen haben.
Erfolgreiche Zwischenbilanz und ein neues Zukunftsprofil
Als erstes Impulsprojekt aus der Bürgerbeteiligung wurde die Revitalisierung des ortskernprägenden Gasthofs Bräu in Angriff genommen. Entstanden ist ein modernes Seminarzentrum für bis zu 140 Gäste, Starterwohnungen, Büroräumlichkeiten. Im Erdgeschoss findet sich nun ein Restaurant, das von jungen Wirtsleuten betrieben wird.
2016 wurde im Gemeinderat der Grundsatzbeschluss für den flächendeckenden Breitbandausbau gefasst. Die letzten Jahre waren in Munderfing geprägt von regen Bautätigkeiten für die Verlegung des Glasfasernetzes, welche bis Ende 2021 abgeschlossen werden konnte.
Im Jahr 2020 wurde mit der Umgestaltung des ersten Teilgebietes der „Platzlandschaften Munderfing“ begonnen. Der Umgang mit Parkplätzen, Bodenbelägen, Straßeneinteilung sowie Möblierung des öffentlichen Raums sind Teil der Neugestaltung. Sukzessive sollen auch die restlichen Teilabschnitte des langgezogenen Ortskernes umgesetzt werden.
Im Zuge Bürgerbeteiligungsprozesses wurde von vielen BürgerInnen mehrfach der Wunsch geäußert, dem Bach, der durch Munderfing verläuft, wieder mehr Präsenz zu geben und diesen „erlebbar“ zu machen. Daraus ist die Idee des „Flößerstrandes“ am Dorfplatz entstanden, welcher 2022 umsetzt wurde. Eine kleine Bucht mit terrassierter Form, Sitzgelegenheiten und direkten Zugang zum Wasser bringt mehr Aufenthaltsqualität ins Zentrum von Munderfing.
Eine große Vision bei der Entstehung des Zukunftsprofils war die Schaffung von bestmöglicher Bildungsinfrastruktur und die Idee eines gemeinsamen Schulstandortes der Volks- und Mittelschule. 2020 fand unter Beteiligung von Kindern, Eltern, PädagogInnen, Lehrkräften und interessierten BürgerInnen ein mehrtägiger Workshop für die Gestaltung des neuen Schulzentrums mit anschließendem Architektenwettbewerb statt.
Die Vision, Munderfing zu 100 % aus erneuerbaren Energieträgern zu versorgen, ist hingegen nicht neu. Bereits 2004 wurde unter Einbeziehung der gesamten Gemeindebevölkerung in einem mehr alseinjährigen Prozess ein Konzept für den kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien erstellt. Das Ergebnis: Sechs Windkraftanlagen im Kobernaußerwald, die jährlich für 13.000 Haushalte Strom erzeugen.
Update des Zukunftsprofils
Die beeindruckende Bilanz ist für Munderfing aber nicht genug. Die Gemeinde will keinen Stillstand, sondern eine laufende Weiterentwicklung gemeinsam mit den Menschen vor Ort.
Das Zukunftsprofil aus dem Jahr 2015 soll nun aktualisiert und neue Zukunftsthemen und -ziel gemeinsam mit den BürgerInnen definiert werden. Der erste Beteiligungsschritte stellen die sogenannten „Munderfinger Zukunftsgespräche“ dar. Dabei wird jedes Kernteammitglied mit einer handvoll, zufällig ausgewählter Menschen die Frage „Was braucht ein zukunftsfähiges Munderfing“ besprechen und die Anliegen der BürgerInnen und die Themen für die Zukunft herausfiltern. In einer öffentlichen Veranstaltung werden die Ergebnisse aus den Gesprächen vorstellt und im laufenden Prozess weiter vertieft.