Kirchberg-Thening setzt auf die Teilhabe älterer Menschen
In Kirchberg-Thening startet ein ehrgeiziges Projekt zur Bekämpfung der Einsamkeit im Alter. Mit einem ehrenamtlichen Besuchsdienst soll eine umfassende „Sorgekultur“ etabliert werden, die älteren Menschen die Teilhabe am sozialen Leben erleichtert und die Solidarität in der Gemeinde stärkt. “Wir schauen aufeinander” lautet das Leitmotiv dieser Initiative, die als Modellprojekt für andere Gemeinden dienen könnte.
Die Gemeinde Kirchberg-Thening hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Im Rahmen des Agenda.Zukunft-Basisprozesses wurde das Leitthema „Kirchberg-Thening ist aktiv und gut vernetzt“ formuliert. Ein zentrales Projekt ist der Aufbau eines ehrenamtlichen Besuchsdienstes, um eine umfassende „Sorgekultur“ zu etablieren. Ziel ist es, der Einsamkeit im Alter entgegenzuwirken und eine gemeinschaftsorientierte soziale Unterstützung zu fördern. Am 19. Oktober wurde deshalb bei einem gemütlichen Agenda-Café in der Gemeinde das Projekt KuM gestartet. KuM steht für „Kümmern ums Miteinander“.
Im Agenda.Zukunft-Schwerpunkt- und Impulsprojekt setzt die Gemeinde gezielt auf Beteiligung am Aufbau des Besuchsdienstes. Neben dem Austausch mit wichtigen Stakeholdern und der Gemeinde findet eine intensive Öffentlichkeitsarbeit statt, um das Projekt im Gemeindeleben zu verankern und möglichst viele Ehrenamtliche zu gewinnen.
Die ambitionierte KuM-Gruppe, die aus dem Agenda.Zukunft Prozess der Gemeinde entstanden ist, besteht derzeit aus zwölf Frauen und Männern. Als erste Aktion will man einen Besuchsdienst für ältere Menschen in Kirchberg-Thening aufbauen, da diese oft besonders von Einsamkeit betroffen sind.
„Mir ist es wichtig, dass ältere Menschen bei uns im Ort teilhaben können. Dafür wollen wir Aktionen setzen".
Brigitta Michetschläger, Initiatorin des Projektes
Ein zentraler Bestandteil des Besuchsdienstes sind umfassende Schulungen für die Freiwilligen, die auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt sind. Neben praktischen Themen wie Kommunikation und Pflegegrundlagen umfasst das Schulungskonzept auch persönlichkeitsbildende Elemente. Diese sollen die zwischenmenschlichen Fähigkeiten und die Empathie der Helfer stärken und ihnen das nötige Rüstzeug für eine nachhaltige Unterstützung im Alltag geben.
Die demographische Entwicklung in Österreich zeigt, dass das Thema Einsamkeit im Alter immer mehr an Bedeutung gewinnt. Der Besuchsdienst in Kirchberg-Thening könnte daher als Modellprojekt für andere Gemeinden im Agenda-Netzwerk dienen. Der partizipative Ansatz stärkt das Verantwortungsbewusstsein und die Eigeninitiative der Bevölkerung und leistet einen wichtigen Beitrag zu einem solidarischen, generationsübergreifenden Miteinander.