Gaflenz gründet eine Bürgergenossenschaft zur Nahversorgung
Die bisherige Lebensmittel-Nahversorgerin in Gaflenz geht nach verdienstreichen Jahren in Pension. Da es keine Nachfolge gibt, entschied sich die Gemeinde selbst für einen Nahversorger zu sorgen und eine Bürgergenossenschaft zu gründen. Um von den Erfahrungen anderer zu lernen, informiert man sich bei einer Exkursion bei den Agenda 21-Gemeinden St. Stefan-Afiesl und Kleinzell über ähnliche, erfolgreiche Projekte.
In beiden Gemeinden wurden im Zuge von Agenda 21-Prozessen Nahversorger errichtet. Die Bürgermeister und die Verantwortlichen vor Ort gaben ihre Erfahrungen begeistert weiter. Denn "seit unser Nahversorger mitten im Zentrum geöffnet hat, ist bei uns auch tagsüber richtig viel los", sagt Bürgermeister Klaus Falkinger aus Kleinzell. "Eine Gemeinde ohne Treffpunkt hungert sozial aus", ergänzt Alfred Mayr, Bürgermeister in St. Stefan-Afiesl. Hier wurde vor knapp zwei Jahren die Bürgergenossenschaft gegründet. Der Obmann der Genossenschaft "Stefansplatzerl", Mag. Karl Lehner, erzählt von der Wirkung, wenn das Nahversorger-Zentrum im Eigentum von 350 Mitgliedern ist: "Wir hatten auch während der Lockdowns die volle Unterstützung aller Mitglieder, es ist ja IHR Geschäft." Es braucht für die Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung, für die Entscheidung selbst aktiv zu werden, eine professionelle Prozessbegleitung. Die GaflenzerInnen freuen sich nun auf die Umsetzung in ihrem Ort. Die Exkursion war nicht nur motivierend und lehrreich sondern auch sehr teambildend. Vizebürgermeister Andreas Kaltenbrunner, Ferdinand Rettensteiner und Josef Hirtenlehner waren begeistert und gehen mit ihrem Gaflenzer Team mit großartiger Gemeindeunterstützung nun in die Umsetzungsphase ihres Projektes.