Das Kinderforum liefert Ideen für die Gemeindeentwicklung
31 Kinder der Volksschule Gampern haben zum Abschluss des Agenda 21-Projekts "Kinder.Leben.Zukunft in Gampern" dem Bürgermeister, GemeindevertreterInnen und Eltern ihre Ideen für eine kindgerechte Ortsgestaltung präsentiert. Coronabedingt wurde das Kinderforum erfolgreich als Online-Videokonferenz durchgeführt. Dabei wurden vier konkrete Anliegen von den Kindern vorgestellt.
"Kinder gestalten Gemeinde mit" - unter diesem Motto fanden seit Oktober 2020 insgesamt fünf Kreativworkshops in der Volksschule statt. Im Projekt "Kinder.Leben.Zukunft in Gampern" hatten die SchülerInnen die Möglichkeit, ihre Sichtweisen, Ideen und Lösungsvorschläge für eine kinderfreundliche Gemeindeentwicklung einzubringen. Beim abschließenden Kinderforum präsentierten sie den Erwachsenen was sie bewegt:
Zeit an der Ager verbringen und den Wald beschützen
Viele Kinder aus Gampern verbringen ihre Freizeit gerne an der Ager. Sie wünschen sich einen gemütlichen Platz an der Ager „für alle Kinder, egal ob groß oder klein, wo wir in Ruhe spielen können“. Einen Picknickplatz und eine Umkleidekabine aus Naturmaterialien wären schön und die Löcher in der Straße nebenan sollten geflickt werden, weil da „rumpelt’s so wild beim Drüberfahren“. Hier hilft nun der Bauhof und die Schule bei der Umsetzung.
Ebenso wollen die Kinder mehr Zeit mit ihren Eltern im Wald verbringen und den Wald und seine Tiere beschützen. Es beschäftigt die Kinder sehr, dass „so viel Müll im Wald herumliegt“, „Bäume abgeholzt werden“ und „Tiere von den Menschen gestört oder sogar abgeschossen werden“. Sie wünschen sich dafür Erklärungen von den Erwachsenen. Zudem wäre es toll, wenn ihnen jemand zeigt, welche Beeren und Pilze man essen darf. Als familienfreundliche Gemeinde organisiert man nun gemeinsame Müllsammelaktionen, einen Austausch mit der Jägerschaft sowie eine „Waldfee“ für die SchülerInnen, die die Kinder über Pflanzen und Tiere im Wald informiert.
Sichere Radwege, ein Parcour und langsamere Autos
Besonders gefährlich sind die Straßen Gamperns aus Kindersicht. „Man muss richtig gut Radfahren können, um sich auf der Straße fahren zu trauen“, sagen die Kinder. Sie wünschen sich einen Ort, wo sie sicher Radfahren können. In allen Ortsteilen sollte es mehr Radwege geben. Cool wäre ein Parcour zum Radfahren und Skaten für alle. Rampen, Kurven und etwas zum Springen gehören da unbedingt dazu! Mit dem neuen Radwegenetzkonzept liegt die Gemeinde da ganz nah bei den Kinderwünschen, die in den Plänen noch gut integriert werden können.
„Die vielen schnellen Autos“ sollen weg. Am liebsten würden die Kinder 30 km/h-Zonen haben, neue Radarkästen aufstellen oder die Autos an manchen Orten ganz verbieten. Die Verkehrssicherheit ist der Gemeinde natürlich ebenso ein wichtiges Anliegen. Aktuell werden Geschwindigkeitsmessungen im Gemeindegebiet durchgeführt. An für die Kinder gefährlichen Stellen soll das Messgerät in weiterer Folge ebenso platziert werden. Die Verkehrserziehung wird auch in der Schule hoch gehalten. Der nun angedachte, neue Parkour wäre auch ein gutes Geschicklichkeits- und Fahrsicherheitstraining für die Kinder.
Gelungenes Projekt
Die Kinder waren mit den Vorschlägen und Unterstützungangeboten der Erwachsenen hörbar zufrieden. Es war eine wertvolle Erfahrung, ihre Ideen vor Publikum selbst zu präsentieren und von Erwachsenen so ernst genommen zu werden. Mit großem Applaus über Videoscreen wurde die erste Kinderkonferenz gelungen beendet! Im Projekt „Kinder.Leben.Zukunft in Gampern“ haben die Kinder seit Oktober 2020 ihre Meinungen und Ideen zum Leben im Ort kreativ erarbeitet. Das innovative Agenda 21-Modellprojekt wurde von Musikpädagogen William Castrillón und Gemeinwesenarbeiterin Julia Soriat in Zusammenarbeit mit der Volksschule Gampern umgesetzt und aus Agenda 21-Mitteln gefördert.