Welser Stadtschreiber schafft neue Blickwinkel
Ein Stadtschreiber erhält gewöhnlicherweise ein befristetes Stipendium für seine eigenen literarischen Tätigkeiten. Grundlegende Idee war aber, dass der Stadtschreiber auch die Innenstadtagenda 21 und vor allem die Projekte der „Heimatstadtideen“ begleiten und besuchen soll.
Ein Stadtschreiber macht etwas mit einer Stadt. Er mischt sich – wie das Beispiel des 1. Welser Stadtschreibers zeigt – in der Stadt ein, er studiert Stadt und Menschen, analysiert Situationen und Gegebenheiten und schafft dadurch einen neuen, unvoreingenommenen Blick auf die Stadt. Am 16. Mai hielt Michael Hvorecky auch die Festrede beim Fest der Welser Innenstadtagenda 21, aus der folgende Auszüge stammen:
„Wels als eine Heimatstadt mit hoher Lebensqualität, mit partizipatorischen Interventionen und gesellschaftsrelevanten Projekten, die in der Zusammenarbeit mit der Bevölkerung gestaltet werden. Das ist sicherlich auch für die Slowakei ein vorbildliches Engagement und ich werde darüber in meiner Heimat berichten. Ich wohne in Wels auf dem Stadtplatz und kann täglich aus der Nähe diese Stadt im Aufbruch und im Wandel beobachten. Wels steht vor der Herausforderung, die demografischen und strukturellen Veränderungen aktiv zu gestalten um die Lebensqualität zu erhalten. Wir sehen nämlich, wie die Authentizität entschleunigt ist und Standardisierung immer schneller wird. Franchising statt Individualität. Lärm statt Ruhe. Parkplätze statt Fahrradwege.
Aber ich habe in Wels und gerade bei den Projekten der Innenstadtagenda 21 auch Leute kennen gelernt, die auf der Suche nach Wels als Stadt, in der Menschen zusammen leben, neugierig auf die wiedergefundene Zeit sind, in einer Stadt, reich an Geschäften, Spielplätzen, Cafés, Restaurants, Galerien, Orten voller Geist oder Handwerkskunst, wo der Mensch noch das Langsame anerkennt, den wohltuenden Rhythmus des Frühlings und auf die Echtheit der Produkte, den Geschmack und die Gesundheit achtet.“
Wer die ganze Rede von Michal Hvorecky nachlesen will, kann dies auf der Homepage des Agenda 21 Projekts „Heimatstadtideen“ machen.