Munderfinger Bürgerbeteiligungsmodell gewinnt ÖGUT-Umweltpreis
Am 20. November war es soweit: Der ÖGUT-Umweltpreis wurde vergeben. Aus 97 Einreichungen wurden die Siegerprojekte in fünf Kategorien ausgewählt. Die Gemeinde Munderfing holte mit dem Agenda 21 Projekt „Munderfinger Bürgerbeteiligungsmodell“ die Auszeichnung in der Kategorie „Partizipation“.
Über das gemeinsam im Rahmen eines innovativen Agenda 21-Modellprojekts entwickelte „Munderfinger Bürgerbeteiligungsmodell“ wurde in der Gemeinde Munderfing eine neue Form der nachhaltigen Entscheidungsfindung dauerhaft verankert. Darauf aufbauend wurden in der Gemeinde bereits zahlreiche kontroversielle Themen entschieden – unter anderem die Schließung von Eisenbahnkreuzungen.
Als innovative Methode wird dazu Systemisches Konsensieren herangezogen: Statt Mehrheiten entscheiden zu lassen, was in Gemeinden zu Polarisierung, Konflikt und Lagerbildung führen kann, wird gemeinsam nach der Lösung mit den wenigsten Widerständen gesucht und diese weiter verbessert. Der Gemeinderat hat bereits 2015 im Agenda 21-Zukunftsprofil der Gemeinde festgelegt, dass auch das Bürgerbeteiligungsmodell mit Beteiligung der Bürger erarbeitet werden soll. Das dafür passende Modell der Entscheidungsfindung wurde anschließend im Rahmen eines Agenda 21 Innovativen Modellprojekts entwickelt. Zuletzt konnte so auch bei der Erstellung des Jahresbudget 2019 im Gemeindevorstand sehr rasch eine Einigung gefunden. Das innovative Agenda 21- Modellprojekt zeigt, dass Menschen sich gerne beteiligen, wenn jeder Einzelne weiß, wie er sich wirksam einbringen und effektiv mitentscheiden kann.
Neben der Involvierung der BürgerInnen in die Entscheidungsprozesse lobte die Jury vor allem auch den Mut der Gemeinde Munderfing, neue Wege der Entscheidungsfindung zu gehen. Der mit 2.500 € dotierte Preis wurde vor mehr als 300 geladenen Gästen feierlich im Kuppelsaal der TU Wien überreicht.