LH Stelzer, LR Anschober und zwei weiter Personen halten Agenda 21 Magazine in ihren Händen
Beitrag
Oberösterreich
11.10.2018

Pressekonferenz "20 Jahre Agenda 21 in Oberösterreich"

Im Vorfeld der Festveranstaltung "20 Jahre Agenda 21 in Oberösterreich" fand eine Pressekonferenz mit LH Thomas Stelzer, LR Rudi Anschober und VertreterInnen aus Agenda 21 Gemeinden statt. Nach zwei Jahrzehnten ist das oö. Agenda 21-Netzwerk auf 148 Gemeinden und neun Regionen gewachsen. Mehr als 15.000 BürgerInnen haben sich aktiv beteiligt und an den etwa 1.500 umgesetzten Projekten mitgewirkt.

1998 starteten die ersten Agenda 21-Gemeinden Wilhering, Schlägl und – als Lernort für Interessierte – Steinbach an der Steyr. Bürgerbeteiligung, fachübergreifendes Planen und das Entwickeln einer gemeinsamen Vision, damals noch ungewohnt und neu, sind heute breit etabliert. Nach zwei Jahrzehnten ist das oö. Agenda 21-Netzwerk auf 148 Gemeinden und neun Regionen gewachsen. Mehr als 15.000 Bürger/innen haben sich aktiv beteiligt und an den etwa 1.500 umgesetzten Projekten mitgewirkt. Nach zwei Jahrzehnten ist es Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Ebenso wichtig erscheint es, den Blick nach vorne zu richten und die Weichen für die Zukunft zu stellen, nach dem Motto: „Wir spinnen weiter – an der Zukunft“.

„Zukunftsarbeit passiert nicht von selbst. Es braucht das professionelle Auseinandersetzen mit Trends und deren Auswirkungen auf unser Land. Damit können wir so früh wie möglich Chancen erkennen und neue Entwicklungen auf den Weg bringen. Besonders wichtig ist mir dabei, dass es gelingt die Zukunftsthemen in die Lebenswelten der Menschen zu übersetzen.“

Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer

Die Leitstelle Agenda 21 ist Teil der Oö. Zukunftsakademie und somit in die Zukunftsarbeit des Landes integriert. Dadurch ist die Verbindung zwischen der Erfassung von Megatrends und zentralen Zukunftsthemen einerseits und den lokalen Zukunftsprozessen andererseits sichergestellt.

„Nachhaltigkeit ist das zentrale Zukunftskonzept, das heute aktueller denn je ist. Es geht um das Denken und Handeln aus der Perspektive künftiger Generationen. Es freut mich sehr, dass in Oberösterreich bereits mehr als jede dritte Gemeinde mit ihrem Agenda 21-Engagement auch ein starkes Bekenntnis zur Nachhaltigkeit abgelegt hat.“ 

Landesrat Rudi Anschober

 

In Österreich gibt es inzwischen etwa 500 Agenda 21-Gemeinden- und Regionen. Knapp ein Drittel davon befindet sich in Oberösterreich. Zunächst ist es das Verdienst der vielen engagierten Entscheidungsträger/innen und Bürger/innen in den Gemeinden. Mehr als 15.000 aktiv Mitwirkende haben in den letzten zwei Jahrzehnten 1,3 Millionen ehrenamtliche Stunden geleistet. Wesentlich für den Erfolg des Agenda 21-Netzwerkes ist die aktive Unterstützung durch die Landesebene. Ansprech- und Koordinationsstellen in der Landesverwaltung und im Regionalmanagement sowie die Förderungen und fachliche Begleitung machen das möglich.
 
Das Agenda 21-Fördermodell unterstützt Agenda 21-Gemeinden über längere Zeiträume hinweg durch verschiedene Module, beginnend beim Basisprozess, über Follow up-Phasen bis zu den innovativen Modellprojekten und gemeindeübergreifenden Themennetzwerken. Insgesamt wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten 550 Agenda 21-Projekte und –Prozesse gefördert. Gedacht ist das vor allem im Sinne von „Hilfe zur Selbsthilfe“ für die professionelle Prozessbegleitung und die Unterstützung durch Fachexpert/innen. „Jeder eingesetzte Fördereuro bewirkt durch das breite Engagement, das dadurch angeregt wird, ein Vielfaches an Wertschöpfung und Wirkung vor Ort.“

„Agenda 21 ist eines der wichtigsten Beteiligungsinstrumente geworden, das alle gesellschaftlichen Gruppen einbindet. Einen besonderen Charme haben die vielen engagierten Menschen und die vielfältigen Ideen, die dadurch Raum bekommen und umgesetzt werden“, meint Landesrat Rudi Anschober. Damit sich die Menschen gerne beteiligen, liegt ein Hauptaugenmerk auf der Entwicklung neuer Formate und Angebote. Einige aktuelle Beispiele aus dem Agenda 21-Netzwerk dazu:

# In den vergangenen vier Jahren wurden im Rahmen von Agenda 21Prozessen bereits mehr als 30 Bürgerräte mit jeweils 12 bis 15 zufällig Ausgewählten aus der jeweiligen Gemeinde umgesetzt.
# Die neuen Formate Agenda 21-Themenlabor und Agenda 21Projektlabor werden in allen Regionen angeboten, um die Akteur/innen vor Ort zu unterstützen.
# Die Agenda 21-Gemeinde Munderfing wendet mit dem Systemischen Konsensieren ein neues Entscheidungsmodell an, mit dessen Hilfe auch in sehr konfliktreichen Fragen gemeinsame Lösungen gefunden werden können. 
 
Landesrat Rudi Anschober: „Die Grundidee der Agenda 21 – global denken, lokal handeln – ist in den letzten Jahren noch wichtiger geworden. Die Agenda 21 soll sich zu dem Instrument entwickeln, das die neuen Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen auf lokaler Ebene umsetzbar macht.“ 

Die beiden Agenda 21-Gemeinden Unterach und Michaelnbach vermitteln Eindrücke über den Prozess und die konkreten Ergebnisse von Agenda 21-Gemeinden, alle Details können Sie der Presseunterlagen entnehmen.

Land OÖ Presseunterlagen

Weitere Artikel

Grafik zum neuen Fördermodell Agenda.Zukunft
13.02.2024

Neues Fördermodell für Agenda.Zukunftsprojekte und -prozesse

Um Gemeinden und ProjektträgerInnen auch weiterhin bestmöglich in ihrer Zukunftsarbeit unterstützen zu können, gilt seit 1. Jänner 2024 das neue oö. Agenda.Zukunft-Fördermodell mit einigen Änderungen und Verbesserungen, beispielsweise was die Förderhöhen betrifft. Speziell finanzschwache Gemeinden unter 2.000 EinwohnerInnen und auch Stadtgemeinden ab 10.000 EinwohnerInnen profitieren von höheren Förderungen. Neu ist auch, dass jetzt für kleinere Projekte nach allen Förderschwerpunkten Umsetzungsprogramme beantragt werden können.
Guppenfoto Gaflenz 15 Personen bei der Auszeichnungsfeier 25 Jahre Agenda OÖ
09.10.2023

25 Jahre Agenda Zukunft: 20.000 Menschen in Oberösterreich nehmen die Zukunft vor Ort in die Hand  

25 Jahre Agenda.Zukunft in Oberösterreich! Dieser besondere Jahrestag wurde am 22. November in der neuen Raiffeisen-Arena Linz gefeiert. Dabei stand die Auszeichnung aktueller Vorzeigegemeinden und erfolgreicher Modellprojekte durch Landeshauptmann Thomas Stelzer im Mittelpunkt. Und auch das Resümee zum 25 Jahr-Jubiläum fällt mehr als positiv aus: Was 1998 als pilothafte Nachhaltigkeitsinitiative begann, ist zu einem breit wirksamen landesweiten Zukunfts-Netzwerk mit 178 teilnehmenden Gemeidnen gewachsen.
20 TeilnehmerInnen auf Sesseln in einem Kreis sitzend, im Vordergrund ein Flipchart mit Aufschrift Co-Design Zukunft
15.05.2023

Lehrgang Co-Design Zukunft: Abschluss im Mühlviertel, Start in Vöcklabruck-Gmunden

Während sich der Lehrgang Co-Design Zukunft im Mühlviertel mit der Abschlussveranstaltung im Juni bereits dem Ende zuneigt, wird in der Region Vöcklabruck-Gmunden schon der Lehrgangsstart im September vorbereitet. In fünf Modulen werden bis März 2024 wieder Themen wie Megatrends, Potenzialentfaltung, Co-Kreation und innovative Kreativmethoden wie Design Thinking vermittelt und gemeinsam regional wirksame Projekte umgesetzt. Der Lehrgang ist bereits ausgebucht.
Sechs junge Menschen diskutieren
24.01.2023

Das Bürgercockpit für georeferenzierte Bürgerumfragen

Wie beteiligt man Menschen in Agenda.Zukunft – Prozessen, die gerade nicht vor Ort sind? Wie erreicht man jene BürgerInnen, die bevorzugt über soziale Netzwerke kommunizieren? Digitalisierung verändert das Beteiligungsverhalten der Menschen. Das Agenda.Zukunft - Tool Bürgercockpit trägt dieser Tatsache Rechnung. Seit 2017 wurde es bereits in vierzehn oberösterreichischen Gemeinden angewandt und bietet gegenüber herkömmlichen Umfragetools vor allem die Möglichkeit, Ergebnisse räumlich auf Karten darzustellen.