Eine Frau blättert durch die Broschüre Denkwerkzeug Multilokalität
Beitrag
MethodenLabor
Multilokalität
Oberösterreich
21.07.2022

MethodenLabor Multilokalität: Chancen für Stadt und Land nutzen

Immer mehr Menschen jeden Alters sind an mehr als nur einem Ort zu Hause - sie leben multilokal. Dieser Lebensstil birgt für Gemeinden einerseits Herausforderungen am Wohnungsmarkt, bei der Nutzung und Auslastung örtlicher Infrastrukturen, aber auch im sozialen Gefüge. Andererseits bringen Multilokale durch ihr proaktives "da und dort" neue Perspektiven für Stadt und Land und können spannende Impulse für Neues setzen.

Mit dem „Denkwerkzeug Multilokalität“ haben wir uns auf die Reise gemacht, um diesen Lebensstil besser kennen zu lernen und konkrete Antworten für Gemeinden zu finden. Das Agenda 21-MethodenLabor am 16. September in der Gießerei Ried stellt dieses praktisch anwendbare Instrument vor, macht die Formenvielfalt multilokalen Lebens sichtbar, die spezifischen Bedürfnisse klarer und den Nutzen dieses Lebensstils für Gemeinden und Regionen deutlich.

Sowohl die Stadt als auch das Land haben ihre Vorzüge und besonderen Funktionen. Immer mehr Menschen möchten das Beste aus beiden Welten miteinander verbinden und entscheiden sich deshalb dafür, an beiden Orten zu leben. Wegen dem Studium und der Ausbildung, wegen dem Job, wegen der Liebe – oder einfach, weil sie es so wollen.

Multilokal lebende Menschen bringen ihr Wissen, ihr Netzwerk, ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit, wenn sie zwischen ihren Wohnsitzen pendeln. Sie sind damit für ländliche Regionen und Gemeinden eine enorm wertvolle Ressource und eine mögliche Bereicherung.

Multilokalität: Ein Lebensstil in verschiedenen Lebensphasen

Das „Leben und Wohnen an zwei oder mehreren Orten“ prägt einen neuen Lebensstil, der eine wesentliche Chance und Ressource für ländliche Regionen sein kann. Nicht nur gut qualifizierte junge Erwachsene alternieren während ihrer Ausbildungszeit zwischen urbanen Gebieten und ihrer Herkunftsregion, sondern zunehmend auch Bevölkerungsgruppen in den späteren Lebensphasen: im „2. Aufbruch“ und im „Un-Ruhestand“. Um diesen spannenden Entwicklungen mit neuen Ideen zu begegnen und Antworten auf die Bedürfnisse der multilokal lebenden Menschen zu finden, beschäftigt sich auch das Agenda 21-Netzwerk OÖ mit dem Thema „Multilokalität" und setzt Impulse für die Regionalentwicklung.

Praktische Arbeitsunterlagen für Gemeinden und Regionen

Nach dem Trendreport Multilokalität steht Gemeinden und Regionen auch ein spannendes Denkwerkzeug zur Verfügung, um sich dem Thema praktisch anzunähern.

Zum Download des Trendreports und Denkwerkzeugs

Das Denkwerkzeug Multilokalität greift die bisherigen  Erfahrungen aus Agenda 21-Modellregionen auf und gibt ergänzend zum  Trendreport "Leben an mehreren Orten. Multilokalität als Chance für Stadt und Land" einen umfassenden Überblick zur Formenvielfalt multilokaler Lebensstile.

Der Fokus des Workbooks richtet sich auf die spezifischen Bedürfnisse multilokal lebender BürgerInnen sowie auf deren Ressourcen und Potentiale für Gemeinden und Regionen. Schritt für Schritt sind die gewonnenen Erkenntnisse und Schlüsse aus den Modellprojekten dargelegt und praktisch aufbereitet. So stehen sie auch anderen Gemeinden und Regionen im Agenda 21-Netzwerk OÖ zur Verfügung.

Das Agenda 21-MethodenLabor am 16. September von 14.00 - 17.30 Uhr in der Gießerei Ried  bietet die Gelegenheit,  einen Nachmittag lang intensiv  in das Denkwerkzeug Multilokalität einzutauchen,  sich praktische Erkenntnisse und Know-How für die Arbeit in der Gemeinde mitzunehmen und sich mit VertreterInnen anderer Gemeinden und Regionen auszutauschen!

Einladung und Programm MethodenLabor Multilokalität

 

 

 

Weitere Artikel

Sechs junge Menschen diskutieren
24.01.2023

Das Bürgercockpit für georeferenzierte Bürgerumfragen

Wie beteiligt man Menschen in Agenda.Zukunft – Prozessen, die gerade nicht vor Ort sind? Wie erreicht man jene BürgerInnen, die bevorzugt über soziale Netzwerke kommunizieren? Digitalisierung verändert das Beteiligungsverhalten der Menschen. Das Agenda.Zukunft - Tool Bürgercockpit trägt dieser Tatsache Rechnung. Seit 2017 wurde es bereits in vierzehn oberösterreichischen Gemeinden angewandt und bietet gegenüber herkömmlichen Umfragetools vor allem die Möglichkeit, Ergebnisse räumlich auf Karten darzustellen.
20 TeilnehmerInnen auf Sesseln in einem Kreis sitzend, im Vordergrund ein Flipchart mit Aufschrift Co-Design Zukunft
14.11.2022

"Co-Design Zukunft" kommt ins Mühlviertel

Im Jänner 2023 startet der Agenda-Lehrgang „Co-Design Zukunft“ auch in der Region Mühlviertel. In fünf Modulen werden von Jänner bis Mai Themen wie Megatrends, Potenzialentfaltung, Co-Kreation und innovative Kreativmethoden wie Design Thinking vermittelt und gemeinsam regional wirksame Projekte umgesetzt. Die ersten Plätze für den Lehrgang sind bereits vergeben und der Start mit Jänner 2023 ist fixiert. Die Anmeldefrist ist verlängert bis 16. Jänner 2023!
Gruppenfoto mit sieben Personen, mit 2 Schildern mit Beschriftung Agenda.Zukunft
28.09.2022

Agenda.Zukunft – Neue Impulse für die Zukunftsarbeit in OÖ

„Zukunftsarbeit braucht Gestalterinnen und Gestalter in unseren Gemeinden und Regionen. Es sind die Menschen vor Ort, die mit Eigeninitiative und Kreativität das Neue auf den Weg bringen. Das wollen wir im Zukunftsland Oberösterreich weiter stärken und unterstützen“: LH Thomas Stelzer hat die Oö. Zukunftsakademie daher beauftragt, ihre Arbeit noch stärker mit den Zukunftsprozessen und Projekten in den Regionen vor Ort zu verbinden. Nach der Einrichtung der Abteilung Trends und Innovation Anfang dieses Jahres ist das neue Projekt „Agenda.Zukunft“ ein weiterer Baustein zur Intensivierung der Zukunftsangebote des Landes. Begleitet und unterstützt werden die Agenda-Gemeinden wie schon bisher in bewährter Weise von den RegionalmanagerInnen für Regionale Zukunftsgestaltung der RMOÖ.
5 Personen in einem Lebensmittelgeschäft, neben einen Roll-Up mit de Aufschrift Agenda 21.
20.09.2022

Gaflenz bekommt mit DAS LENZ wieder einen Nahversorger

Im März erfolgte der Spatenstich, am 14. September feierte man in Gaflenz bereits die Eröffnung des neuen Nahversorgungszentrums mit Vollsortiment und Fokus auf regionale Lebensmitteln.

Das Thema Nahversorgung stand lange im Fokus des Agenda 21 Prozesses der Gemeinde. In vielen Monaten der Planung wurde gemeinsam mit engagierten BürgerInnen ein innovatives Konzept für einen multifunktionalen Nahversorger entwickelt, der auch durch die innovative und regionale Umsetzung in Holzbauweise besticht. Dem Laden angeschlossen ist ein Unverpackt-Laden, ein Café, eine Trafik und ein Postpartner. Getragen wird das Projekt von einer eigens gegründeten Bürgergenossenschaft.